Szenografien

Rauminstallationen

•  

• Quasar

• Live performance im Vortragssaal der hgkZ Zürich, Verantwortlich für Organisation, 2005
•  
• Charlotte Hug zeichnet mit ihren Bratschenklängen Lichtzeichen an die Wand, die Decke, den Boden. Mit Magnetfeldern manipuliert Andy Guhl diese Bilder so, dass sie flackern, sich verändern, wandern, Form annehmen und sich wieder verlieren. Mit einer Ambisonics Soundanlage erzeugen Peter Färber und Johannes Schütt live aus den Bratschenklängen einen Raumklang. Die Zeichnungen und der Raumklang entstehen in Korrelation zueinander sowie im Rhythmus und in der Intensität der Bratsche, dann wieder verselbständigt sich eines der Elemente gänzlich. Von Zeit zu Zeit tauchen wir in Makrostrukturen der Lichtzeichen oder Raumklänge ein. Die bewegten Bilder und Raumklänge stimulieren ihrerseits weitere musikalische Improvisationen. Spiel und Gegenspiel erzeugt eine fast unendliche Vielfalt von Tönen und Lichtformen im Raum.
•  
• Die Performance wurde organisiert von drei Studenten des Nachdiplomstudiengangs ›Szenisches Gestalten‹ der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich | HGK Z |. Sie war ein Gemeinschaftsprojekt der HGK Z und der Hochschule für Musik und Theater Zürich | HMT Z |.

•  

• time • type

• Rauminstalltion im Vortragssaal der hgkZ Zürich, 2004
•  
• time•type ist eine durch den Zuschauer gesteuerte 360°-Projektion. Der Besucher kann durch seine Entfernung zu einer der Leinwände die Frequenz des auf ihr gezeigten Videos beeinflussen: Je näher er tritt, umso langsamer wird das Video. Das Fequenzspektrum reicht von einer völlig aufgelösten, unerkennbaren Bilderflut bis schließlich zum einzelnen Standbild. Korrespondierend zur Frequenz der Bilder ist ein Ticken im Raum zu hören. Zusätzlich zur Entfernung zur Leinwand bestimmt auch der Betrachtungswinkel die Abbildung: Bewegt sich der Besucher ausgehend von der Mittelachse der Leinwand nach links oder rechts, schwärzt sich die Projektion zunehmend. Ein kontrastreiches Bild generiert sich dementsprechend nur bei einer Betrachtung aus der Position im rechten Winkel. Dargestellt sind rollende Spiegelkugeln, die zunächst wie ein abstraktes Muster anmuten und sich anscheinend keiner Regel folgend bewegen. Bei der intensiveren und langsameren Betrachtung kann der Zuschauer schließlich auch die Details in den Videos erkennen, die ihm zunächst in der Bilderflut verborgen blieben.
•  
• In time•type geht es darum, die stetige und gleichförmige Vorstellung von Raum und Zeit, wie sie von der durch Marshall McLuhan beschriebenen »western literate society« verstanden wird, einen Moment lang zu trüben – vielleicht sogar zu täuschen. time•type ist eine Versuchsanordung zur Re-Integration des zivilisierten, alphabetisierten Individuums in eine Umgebung, die sich in ihrem Zeitverständnis an den Besucher und dessen Aktion/Nähe anpasst. Damit widersetzt sich time•type der heute im Zeitalter der objektiven Zeitmessung allgemein gänigen Regel. Visuell werden in time•type Ton und Bild zunächst in ihrer Abfolge beschleunigt, um sie dann wieder in einzelnen Frames und Grains, also in ihre Grundbausteine, zu zerlegen. Trotz der medialen Differenz und der historischen Distanz entspricht diese Absicht der der Pointilisten. Die Spiegelkugeln und ihre Bewegung unterstreichen die Idee eines nicht-linearen Charakters der Zeit: Beim Zusammenstoß von zwei Kugeln entsteht der Eindruck einer ins Unendliche reichenden Sanduhr, die an den Lichtkegel im Modell von Einsteins Theorie der Raumzeit erinnert.

•  

• blaupause

• Ein modernes Fresko. Rauminstalltion in der Ehrenhalle des Nürnberger Rathauses, 2003
•  
• Acht Projektionseinheiten verwandeln das Deckengewölbe der Ehrenhalle des Alten Nürnberger Rathauses in ein sich stetig wandelndes Fresko.
  Auf den vier mittleren Gewölbeteilen wird jeweils eine kreisförmige Videoprojektion abgebildet. Jeder Kreis spiegelt in sich zweiminütlich wiederholenden Sequenzen synchron eines der vier folgenden Themen wider: ›Allgegenwart von Blau‹, ›Blaue Vielfalt‹, ›Reduktion in Blau‹, ›Fehlen von Blau‹.
• Die Themenkreise sind umgeben von das gesamte Deckengewölbe ausfüllenden Diaprojektionen: Inspirationen aus Mustern, Formen und Bildern zeichnen ein Abbild einer blauen Welt. Die Gefühle und Erinnerungen, aber auch die Sehnsucht, die die Farbe Blau in uns weckt, stehen dabei im Vordergrund.
•  
• Künstlerische Leitung, Konzeption, Fotografie, Videoaufnahmen, Bildbearbeitung, Videoschnitt, Animation | Ingrid Huber
  
  Produktionsleitung, technische Konzeption, Fotografie, Videoaufnahmen, Bildbearbeitung, Programmierung, Projektion, Ton | Bernhard Manz

•  

• H-Moll Messe

• Entwurf zu einer für Zuschauer begehbare Bühne für Tanz,
  Musik: H-Moll Messe von Bach,
  Thema: Körperlichkeit und Virtualität, 2006
•  
• Eine begehbare Bühne für die tänzerische Interpretation der H-Moll-Messe von Bach.
• Anspruch ist die Visualisierung eines Prozesses: Der Besinnung auf das Göttliche/Geistige.
• Dazu »führt« die Tanzbühne den Besucher quasi aus der Stofflichkeit der Dinge (äußere Architektur und mediale Repräsentation der Tänzer auf der Fassade) zum eigentlichen Mittelpunkt: Dem belebten Körper, der in der Perfektion seiner Bewegungen einer höheren Ordnung zu folgen scheint (realer Tänzer).
• Die Konzentration vom Äußeren auf das Innere führt durch einen gewundenen Tunnel, der ausgehend von der bildlichen Abstraktion, also der Idee/Vorstellung zum detailgetreuen Abbild, schließlich zum dreidimensionalen Körper (Tänzer) führt.
• Die Darstellung des Göttlichen/Geistigen bleibt jedoch stets eine Annäherung, da das Vorhaben, das Göttliche/Geistige ›an sich‹ abzubilden, illusorisch ist. Selbst in der vierten Dimension, der Perfektion der Bewegung, ist nicht das Göttliche/Geistige selbst, sondern lediglich Ausdruck und Wirkung dieser Kraft wahrnehmbar.
• Die Erfahrung und der Glaube an eine höhere Ordnung liegen also letzlich in jedem Menschen selbst. Deshalb kann auch der Zuschauer schließlich selbst entscheiden, ob er die Illusion durchbricht, ggf. auch kurzzeitig stört, um »dahinter zu schauen«: Die Besucher haben die Möglichkeit, sich frei in einer Art »Labyrinth der Technik« zu bewegen, das die Tänzer wie ein Gerüst umgibt und in dem wie in einem Labor die gesamten medialen Effekte in Echtzeit generiert werden.
•  
• Verwendete Techniken sind:
  
  Live-Videoaufzeichnung
  Blue-Box-Verfahren
  Motion Capturing
  Live Video Compositing
  Videoprojektion
  

•  

• Spiegel & Raum

• Modelle und wissenschfatliche Arbeit zu »Spiegel und Raum«, 2006
•  
• Abstract | In dieser Masterarbeit werden interdisziplinär verschiedene Anwendungen und Deutungen von Spiegeln praktischen Modellversuchen gegenüber gestellt. Es wird das »System« von Spiegelungen im Raum hinterfragt, um damit erstens Wirkungen und Anwendungsmöglichkeiten des Spiegeldisplays zu beschreiben und um zweitens eine persönliche, »szenografische Formel« für Gestaltungsweisen im Ausstellungsraum zu formulieren.
•  

• datenschutz
• 
• 
• 
•